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Die aktuelle Fatwa: August 2017

06.08.2017

The Guardian: Egyptian Islamic authority sets up fatwa kiosk in Cairo metro

Die Azhar Universität, eine der ältesten islamischen Universitäten, hat einen Schritt in unbekanntes Terrain gewagt. Sie hat nämlich einen Kiosk in der Kairoer Metro eröffnet, in dem man Fatwas einholen kann. Nach eigenen Angaben hat sie in den ersten acht Tagen in diesem Kiosk bereits 1.500 Fragen erhalten, was man in der Tat als Erfolg werten kann. Das deckt sich mit der Entwicklung des Fatwawesens im Allgemeinen, denn auch dort ist eine Zunahme an Fragen zu erkennen. Man kann daran erkennen, dass die Menschen zur Zeit nach Orientierung suchen.
Zutreffend ist ebenfalls, dass die meisten Fragen profaner Natur sind. Es geht oft um Geschäfte des täglichen Lebens (Kaufrecht), Familien- und Erbrecht. Das hat in der Tat zumindest auf den ersten Blick nichts mit Extremismus zu tun. Es ist zutreffend, dass Extremisten mit dem Angebot kaum bis gar nicht erreicht werden. Wenn Menschen allerdings nach Orientierung suchen, - was man an der steigenden Anzahl an Fatwas beobachten kann - so kann durch dieses Angebot eine Bindung erzielt werden, die mitwirkt Menschen von islamistischen Lebensmodellen fernzuhalten.
Schließlich ist zwar sicher zutreffend, dass auch die Azhar traditionelle Islamauslegungen vertritt. Das Fatwawesen ist aber im Wesentlichen Methode. Man kann viele Inhalte mit ihr transportieren. Möglicherweise hat hier die Azhar einmal eine Marktlücke vor ihren Mitbewerbern im Markt der Fatwas erkannt.

Schlagworte: Fatwawesen, Azhar, Kiosk, Metro, Kairo, Ägypten