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Die aktuelle Fatwa: Dezember 2012

23.12.2012

Die Welt: Muslime sollen nicht "Frohe Weihnachten" wünschen

Alle Jahre wieder kehrt auch die Weihnachtsfatwa zurück. Zunächst einmal kann man sehen welch außerordentliche lange Wirkung Fatwas haben können.
Inhaltlich werden die Fatwas in der Regel damit begründet, dass gemeinsame Weihnachstfeiern ein Nachahmen nichtislamischer Bräuche sei. In diesem Fall wird das Billigen sogar auf Weihnachtswünsche ausgedehnt. Das ist keineswegs belanglos, denn das Nachahmen nichtislamischer Bräuche kann zu Unglauben führen. In letzter Konsequenz könnte das sogar zu strafrechtlichen Sanktionen nach dem islamischen Recht führen.

Schlagworte: Weihnachten, Brauch, Nachahmung, Apostasie, Gültigkeitsdauer

14.12.2012

OnIslam: Ear Piercing: Only for Women?

Ein interessantes Licht auf die Beschneidungsdebatte wirft diese Fatwa. Zunächst wird klargestellt, dass ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit nur bei medizinischer Notwendigkeit (Darura) erlaubt ist. Dabei können eventuell auch Schönheitsoperationen notwendig sein.
Alle anderen Eingriffe in die Schöpfung sind verboten. In diesem Zusammenhang weist der Mufti intensiv auf die gesundheitlichen Risiken hin. Schließlich führt er an, dass manche Gelehrte eine Ausnahme für Ohrlöcher bei Frauen machen, da Frauen ein Bedürfnis haben Schmuck zu tragen. Ob er sich dieser Meinung anschließt, lässt er offen. Im Hinblick auf die gesundheitlichen Risiken wäre eine Stellungnahme des Muftis interessant gewesen aus welchen Gründen die Beschneidung diese Risiken überwiegt.

Schlagworte: Ohrloch, Körperverletzung, Notwendigkeit, medizinischer Eingriff, Schönheitsoperation, Schöpfung, Bedürfnis, Schmuck, Frau , Mann

11.12.2012

MuftiSays.com: Mehr issue

Diese Fatwa beschäftigt sich mit den rechtlichen Zusammenhängen der Brautgabe mit der Heirat. Es wird festgestellt, dass sie keine notwendige Bedingung für die Eheschließung als vertragliche Einigung ist. Der deutsche Jurist würde hier feststellen, dass kein Synallagma besteht. Die Brautgabe ist allerdings eine notwendige Folge der Eheschließung.
Ferner wird klargestellt, dass nicht das Erklärte, sondern das Gewollte gültig ist, jedenfalls dann wenn man den Beweis durch Zeugen führen kann. Auch ein Dissenz über die Höhe des Betrages hat keinen Einfluss auf die Gültigkeit der Ehe.

Schlagworte: Familienrecht, Ehe, Brautgabe, Vertrag, Bedingung, Dissenz, Zeugen, Hanafiten

04.12.2012

OnIslam: Gay-Friendly Mosque: Islamically Accepted?

Bei dieser Frage staunt tatsächlich der Laie und der Fachmann wundert sich. Es handelt sich allerdings nicht um eine theoretische Frage, sondern um ein reales Vorhaben, von dem auch andere Medien berichten. Recht sachlich berichtet die Plattform OnIslam sogar selbst darüber (vgl. Gay Mosque to Open in France). Dem Bericht kann man entnehmen, dass der Initiator gerade bei der Pilgerfahrt die Idee zu dieser Moschee hatte. Schließlich wird deutlich wie bunt und außergewöhnlich die Realität sein kann.
Demgegenüber beinhaltet die Antwort des Muftis größtenteils klassische islamrechtliche Positionen. Interessant ist allenfalls das Argument, dass Moscheen für alle muslimischen Gruppen offen sind. Die durchaus naheliegenden strafrechtlichen Aspekte werden mit keinem Wort erwähnt. Stattdessen wird eine Politik des Dialogs verfolgt.

Schlagworte: Moschee, Homosexualität, Ehe, Fruchtbarkeit, Frankreich