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Die aktuelle Fatwa: März 2025

16.03.2025

AboutIslam: Can You Be in a Relationship Before Marriage in Ramadan?

Die Fragestellerin möchte wissen, ob sie im Ramadan mit ihrem Freund verkehren darf. Der streng sunnitische Mufti stellt zunächst einmal deutlich klar, dass voreheliche sexuelle Beziehungen grundsätzlich verboten seien. Unzucht sei eine sehr schlimme Sünde, besonders im Ramadan. Die Fragestellerin solle diesen gesegneten Monat für Reue und Änderung nutzen. Kein Mensch könne wissen, ob er noch einen Ramadan erleben würde.
Wenn die Fragestellerin hingegen verheiratet sei, dürfe sie nach dem Fastenbrechen Geschlechtsverkehr haben, was der Mufti mit einem Koranvers (Sure 2, 187) belegt. Im Ramadan wird lediglich tagsüber gefastet. Jeden Abend wird, wenn es dunkel ist, das Fasten gebrochen.
Hier trifft muslimische Praxis auf islamische Theologie. Die Fragestellerin will den Ramadan beachten, ist aber hinsichtlich des recht bekannten Verbots vorehelichen Geschlechtsverkehrs eher unbedarft. Der Mufti antwortet theologisch, indem er die Unzucht als Sünde bezeichnet und auf die Möglichkeit der Reue, insbesondere im Fastenmonat Ramadan, hinweist. Auf etwaige strafrechtliche Konsequenzen weist er nicht hin.

Schlagworte: Unzucht, Sünde, Ramadan, Reue, Ehe, Strafrecht

08.03.2025

Egypt Today: Egypt's Grand Mufti condemns Israel's decision to block entry of aid to Gaza

Der ägyptische Staatsmufti hat die israelische Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen verurteilt. Das sei eine ungeheuerliche Verletzung aller internationalen Gesetze und Regeln. Unschuldigen Menschen Nahrung, Medizin und humanitäre Hilfe zu entziehen, sei ein humanitäres Verbrechen, das den Grundsätzen des göttlichen und internationalen Rechts widerspreche. Gerade in Krisenzeiten würden sie fordern, dass Zivilisten Hilfe geleistet wird.
Der Staatsmufti ruft die internationale Gemeinschaft und die Menschenrechtsinstitutionen auf, die israelischen Autoritäten unter Druck zu setzen, diese unmenschliche Entscheidung aufzuheben. Wer zu diesen Rechtsverletzungen schweige, mache sich ebenso schuldig. Der Staatsmufti ruft alle internationalen Akteure auf, die Eskalation in Palästina und das Leiden seiner Bewohner zu beenden, denn alle himmlischen Gesetze würden Gerechtigkeit, Gnade und Koexistenz etablieren.
Diese Bezüge zu göttlichen bzw. himmlischen Gesetzen sind rechtliche und moralische Argumente. Es ist fraglich, ob der Staatsmufti damit auf der Bühne internationaler Politik überhaupt Gehör finden wird, zumal er den ursprünglichen Anlass für diesen Krieg und die noch immer durch die Hamas festgehaltenen Geiseln nicht erwähnt. Interessant ist allerdings noch die Berufung auf Koexistenz als Inhalt himmlischer Gesetze. Das könnte bedeuten, dass der ägyptische Staatsmufti eine Koexistenz von Palästina und Israel für möglich hält.

Schlagworte: Gaza, Israel, Hilfslieferungen, internationales Recht, islamisches Recht, Verbrechen, Staatsmufti, Ägypten

01.03.2025

Islamweb: Is It Permissible to Fix Sunken Eyes with Fillers?

In dieser Fatwa geht es um die Injektion von Füllstoffen, um eingesunkene Augen zu beheben. Der streng sunnitische Fatwa-Online-Dienst meint, dass Operationen nicht erlaubt seien, wenn es lediglich um Schönheit geht. Das sei ein Eingriff in die Schöpfung Gottes. Die Beseitigung eines Mangels oder einer Missbildung sei hingegen erlaubt. Auch seelisches Leid kann den Eingriff erlaubt machen. Die Muftis sind in dem Fall allerdings vorsichtig und fordern, dass es nicht möglich ist, den Mangel durch eine Diät oder andere medizinische Behandlungen zu beseitigen. Außerdem müssten die Injektionen sicher sein und dürften keinen Schaden verursachen. Sodann werden noch zwei Institutionen des islamischen Rechts in Saudi-Arabien zitiert, die kosmetische Operationen ebenfalls bei seelischem Leid erlauben. Das ist bemerkenswert, da die Anerkennung seelischen Leids unter islamischen Juristen noch immer nicht selbstverständlich ist.

Schlagworte: Operation, Füllstoff, Schönheit, Schöpfung, Missbildung, seelisches Leid, Sicherheit, Schaden